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Frischer Wind aus Pune




Katrin Voigt, Senior Iyengar Yoga Teacher aus Berlin, hätten ihren Studienaufenthalt im Januar 2019 am Ramamani Iyengar Memorial Yoga Institute (RIMYI) in Pune zu keinem aufregenderen Zeitpunkt wählen können, waren doch kaum 14 Tage nach dem plötzlichen Tod von Geeta Iyengar und der Jubiläums-Convention zum 100. Geburtstag von B.K.S. Iyengar vergangen. Mit claudiyengar.com sprach Katrin über ihren Eindruck vom Institut, von den Klassen, die sie besucht und in denen sie assistieren konnte und das Erbe von B.K.S. Iyengar.




claudiyengar.com: Was war Dein Eindruck vom Institut? 




Katrin Voigt: Ich war positiv überrascht über die gelöste und angenehme Stimmung im RIMYI. Man könnte sagen, es herrschte so etwas wie »Aufbruchstimmung«. Abhijata Iyengar, Enkelin von B.K.S. Iyengar und der langjährige Schüler Raya Uma Datta versuchen, frischen Wind ins Institut zu bringen. Das hat sich u.a. in der sehr dynamischen Art des Unterrichts im Allgemeinen und an der humorvollen und einfühlsamen Art des Unterrichts von Abhi ausgedrückt. Abhi hat sogar einen Fragebogen verteilt, der dazu diente herauszufinden, wie viele Jahre Iyengar-Yoga-Erfahrung wir Anwesenden haben, ob und wie lange wir unterrichten und welche Veränderungen wir uns wünschen.




cl: Welche Klassen hast Du besucht?



KV: Ich habe Unterricht bei Abhi, Prashant, Raya, Raja Laxmiund Nawraz genommen und mir viele Klassen von den anderen indischen Lehrer_innen angesehen. Manchmal wurde man dann aufgefordert, zu assistieren und die Lehrer_innen zu unterstützen. Ich habe gesehen, dass sie sich bemühten, uns wirklich etwas zu vermitteln, etwas beizubringen. Zum Beispiels hatte ein Schüler in einer Anfängerklasse ein besonders hartes und angespanntes Zwerchfell und sie zeigten uns, wie in so einem Fall zu verfahren ist.

Außerdem habe ich in der remedial Class (medizinisch-therapeutische Klasse) assistiert.  



cl: Gab es etwas, was Dich besonders beeindruckend hat?


KV: Ich fand die Übungs-Sequenzen von Abhi und Raya und das umfassende Wissen, das sich darin widerspiegelte, großartig. 

Abhi hat versucht die Remedial Class  neu zu strukturieren und die Arbeit und Betreuung der Patienten aufzuteilen. In dieser Klasse tauchen oft 20 oder mehr Patienten mit ihren Angehörigen auf und es ist manchmal sehr laut und etwas chaotisch. Sie alle bekommen individuelle Sequenzen. Sie hat dann beispielsweise alle Patienten mit Schulter-und Nackenproblemen auf die linke Seite des Raumes, alle Herzpatienten und die ,die in unterstütztend liegenden Asanas sein sollten, sogenannten supine poses, auf die rechte Seite des Raumes sortiert, die Schwangeren in eine andere Ecke des Raumes gelegt etc. Dann wurden die Lehrer_innen zugeteilt. Das habe ich in der Vergangenheit so nicht wahrgenommen.  




cl: Wurde das Thema Mentoring vs. Teacher Training angesprochen?



KV: Abhi betonte immer wieder, dass das Iyengar Yoga Teacher Training aufhören und durch Mentorship ersetzt werden müsse. Sie bedauerte, dass dies „offensichtlich viele Senior Teacher nicht verstehen.“




cl: Was nimmt Du von diesem Aufenthalt mit?




KV: Mich hat die neue Energie und die andere Qualität im Institut beeindruckt. Abhi und Raya haben häufig sehr persönliche Erfahrungen mit Guruji geschildert und waren insgesamt sehr offen. Man versucht, das Erbe von Guruji und Geetaji weiterzutragen und scheut sich trotzdem nicht, Dinge zu verändern. 
Ich habe das Gefühl, dass auch mehr junge Menschen durch Iyengar Yoga angesprochen werden sollen und daher zum Teil auch dynamischer unterrichtet wurde. Es wurden sehr, sehr viele jumpings und insgesamt sehr anspruchsvolle Klassen gegeben.


claudiyegar.com: Vielen Dank für das Gespräch!

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